Möchtest du etwas nicht ganz so Alltägliches kochen? Es soll appetitanregend aussehen? Dabei auch noch sehr gesund sein? Dann nütze, was die Natur gerade reichlich anbietet. Dazu regionalen Frischkäse und Bio-Tomaten aus dem Glas oder der Dose. Und schon ist alles bereit für ein ausgezeichnetes Essen.

Zwei Varianten habe ich gekocht – beide haben mir ausgezeichnet geschmeckt. Für die erste verwendest du Bärlauchblätter. Dazu musst du nun aber eventuell schon etwas in die Höhe. Bei uns in Feldkirch steht Bärlauch voll in der Blüte oder trägt bereits Samen. Da schmecken dann die Blätter nicht mehr so gut und sind nicht mehr zart.

Für die zweite Variante verwendest du Guten Heinrich (ersatzweise Spinat) und Brennnesseln. Für Guten Heinrich ist in unserem Garten jetzt gerade die richtige Sammelzeit. Von den Brennnesseln sind die Triebspitzen mit den ca. ersten 4 Blättern auch noch zart. Wenn du auf einer Alm einen Platz mit reichlich Gutem Heinrich kennst, dann hast du noch ausreichend Zeit für die Planung. Auf den Almen in Vorarlberg beginnt es jetzt erst langsam grün zu werden …

Zu den Pflanzen:

Bärlauch habe ich bereits mehrmals beschrieben, die genaue Beschreibung der Pflanze und ihrer Doppelgänger findest du hier:

Brennnesseln waren auch schon mehrmals Thema in meinen Blogbeiträgen. Details findest du hier:

Den Guten Heinrich habe ich bisher noch nicht vorgestellt. Er gehört meiner Meinung nach zu den besonders wohlschmeckenden Wildkräutern.

Der Gute Heinrich ist eine mehrjährige Staude. Wenn ihm der Platz gefällt und man ihn regelmäßig zurückschneidet, kann man von Mai bis in den Herbst immer wieder Blätter und Knospen ernten. Ein weiterer Vorteil ist, dass Schnecken ihn meiden. In unserem Garten hat er den Platz des Kultur-Spinats eingenommen. Der hatte mir immer nur mickrige Ernten beschert …

Der Gute Heinrich

Der Gute Heinrich ist mehrjährig, wird 20 bis zu 80 cm hoch und besitzt eine starke Pfahlwurzel.
Die Blattunterseiten sind mehlig belegt, die Stängel sind kantig.
Die Blütezeit ist Mai bis in den Sommer.

Er gehört zu den Meldegewächsen. Zu dieser Familie gehören unter anderem auch der Mangold, die Rote Rübe, der Spinat und Quinoa. Der Gute Heinrich wächst als einziger Vertreter auf Wiesen. Besonders häufig findet man ihn in der Nähe von Almhütten.

Dieser schmackhafte Wildspinat wurde bereits von unseren steinzeitlichen Vorfahren als Nahrungsmittel verwendet.

Inhaltsstoffe

Saponine, Oxalsäure, reichlich Mineralien (vor allem Eisen) und Vitamin C (50 g decken den Tagesbedarf).

Volksmedizin

Der Gute Heinrich wirkt leicht abführend, beruhigt entzündete Schleimhäute und hilft gegen Blutarmut (bei Eisenmangel).
Äußerlich können mit frischen Blättern Umschläge als Hilfe gegen Abszesse und Hautentzündungen angewendet werden.
Wegen des hohen Gehalts an Oxalsäure sollten Nieren- und Gichtkranke auf den Verzehr der Pflanze verzichten.

Färbepflanze

Das Kraut kann zum Färben verwendet werden. Es bringt goldene und grüne Farbtöne.

Verwendung in der Küche

Guter Heinrich kann gleichwertig wie Spinat verwendet werden, er schmeckt auch ganz ähnlich. Will man besonders viel von seinem Eisen oder Vitamin C haben, kann man daraus auch Saft pressen.

Nachzulesen in: „Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche“ von Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberg. AT Verlag

Spinat-Omeletten mit Frischkäse, gratiniert

Zutaten

300 g Mehl
4 Eier (M – L)
300 – 400 ml Milch
Etwas Salz
Bratöl zum Backen

Ca. 300 g Ziegenfrischkäse (ersatzweise Mozzarella)
400 g junge Bärlauchblätter; oder Guter Heinrich, junge Brennnesselblätter, Spinat, …
Salz
Pfeffer
Knoblauch nach Bedarf
100 g Parmesan
Öl oder Butter für die Form und zum Beträufeln

Zubereitung

  • Omeletten-Teig zubereiten, – dabei die Milch nach und nach einarbeiten, bis die Konsistenz passt.  ½ Stunde rasten lassen. Dann dünne Omeletten backen.
Das ist die ideale Konsistenz des Teiges damit die Omeletten schön dünn werden

  • Bärlauch reinigen und in feine Streifen schneiden. Bei Verwendung von Gutem Heinrich, Brennnesselblättern, Spinat, … diese blanchieren und danach in Streifen schneiden oder grob würfeln. 
  • Käse in etwas dickere Streifen schneiden.

  • Parmesan reiben.
  • Backrohr auf 200°C vorheizen.
  • Omeletten einzeln mit Bärlauch und Käse belegen, salzen und pfeffern, bei Bedarf Knoblauch darüber pressen, einrollen und in eine gefettete Auflaufform legen.

  • Zum Schluss mit dem geriebenen Parmesan bestreuen und etwas Öl oder Butter darüber träufeln.
  • Ca. 15 Minuten bei 200°C überbacken.

Als Beilage schmecken in Scheiben geschnittene und in Olivenöl erhitzte (Dosen-)Tomaten oder halbierte Cocktailtomaten.

Gutes Gelingen und lass es dir schmecken!