Bedingt durch wiederholte Regentage wächst dieses Jahr der Bärlauch in Vorarlberg besonders üppig und reichlich. Nachdem die Sammelzeit der Blätter nur wenige Wochen dauert, steht dieses Wildgemüse derzeit mehrmals wöchentlich in verschiedenen Formen auf unserem Speiseplan. Mal nur als Würze für Salatmarinaden, Aufstriche oder Suppen, mal als Hauptdarsteller wie als Spinat, Pesto oder – als Fülle von Ravioli.
Zugegeben, diese gefüllten Nudeln machen relativ viel Arbeit. Aber für die Augen und den Gaumen ist diese Mahlzeit ein besonderer Genuss! Dazu noch ein Röhrlsalat – und fertig ist eine ausgesprochen gesunde und wohlschmeckende Hauptmahlzeit.
Der Bärlauch (Allium ursinum)
… wurde von mir 2021 bereits näher vorgestellt. Hier findest du Informationen über Inhaltsstoffe und Anwendungen der Pflanze sowie eine Beschreibung der Merkmale, damit du sie sicher von Doppelgängern unterscheiden kannst:
Wenn du die Suchfunktion benützt, findest du noch viele weitere bewährte Rezepte mit Bärlauch.
Bärlauch-Ravioli
für 2 hungrige Personen als Hauptspeise oder 4 Personen als Vorspeise
Zutaten
60 g festkochende Erdäpfel (gekocht, geschält gewogen)
200 g Hartweizenmehl
100 g Hartweizengrieß
2 Eier
2 EL Olivenöl
½ TL Salz
Wasser nach Bedarf
1 Bund Bärlauch
Salzwasser
160 g Topfen oder Frischkäse
4 TL geriebener reifer Bergkäse
Muskat
Salz
Pfeffer
Ravioliformer (oder andere Nudelteigformer oder du schneidest sie von Hand)
Streumehl
4 – 8 EL Butter
4 EL geriebener reifer Bergkäse
einige Blättchen Bärlauch
Eventuell einige Blüten, Knospen und kleine Blättchen zur Dekoration
Zubereitung
- Erdäpfel in Schale einige Stunden, besser am Vortag, vor der Weiterverarbeitung kochen.
- Teig mindestens 2 Stunden vor der Weiterverarbeitung zubereiten: Mehl, Grieß, Ei(er), Öl, etwas Wasser und Salz zu festem, geschmeidigem Teig kneten. Bei Bedarf Wasser in kleinsten Mengen zugeben. Luftdicht verschlossen ruhen lassen. Bei Vorbereitung am Vortag im Kühlschrank lagern.
- Salzwasser zum Kochen bringen. Bärlauch reinigen und in das kochende Wasser legen. Kurz blanchieren, dann kalt abschrecken und gut ausdrücken. Fein hacken.
- Erdäpfel schälen, wiegen und in Schüssel reiben. Mit Topfen, geriebenem Käse und Bärlauch gut mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
- Arbeitsfläche oder Nudelbrett mit Mehl bestreuen. Teig achteln, ein Achtel entnehmen, Rest zudecken. Rechteckig ausrollen, weiter in der Nudelmaschine bis zur gewünschten Stärke (etwa Stufe 6) ausrollen. Auf das Ravioli-Eisen auflegen, leicht andrücken.
- Mit einem Teelöffel in die Einbuchtungen Fülle auflegen.
- Mit einem Teigpinsel rund um die Füllungen den Teig mit wenig Wasser bestreichen.
- Nächstes Achtel Teig ebenso vorbereiten und darüberlegen. Mit einem Teigroller fest über das Raviolieisen rollen, bis die „Zähnchen“ gut sichtbar sind.
- Teigumrandung abziehen und die Ravioli aus der Form klopfen.
- Auf einem Backgitter, mit Tuch belegt, nebeneinander auflegen. Fortfahren, bis die Fülle aufgebraucht ist.
- In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen.
- Teller vorwärmen.
- In einer Pfanne die Butter leicht bräunen.
- Ravioli in wenigen Minuten kochen.
- Bärlauch für Deko fein schneiden.
- Raviolio abtropfen lassen, auf den vorgewärmten Tellern anrichten. Butter darüber träufeln, Käse darüber streuen. Mit geschnittenem Bärlauch garnieren und servieren.
Dazu schmeckt besonders gut ein Röhrsalat (Löwenzahnsalat):
Gutes Gelingen und lass es dir schmecken!
Tipps:
Teigreste verkneten, dünn ausrollen und in Streifen schneiden. Perfekt als Suppeneinlage.
Reste von Fülle schmecken ausgezeichnet auf einer Scheibe Brot.
Wie immer gilt:
Die Autorin übernimmt keine Verantwortung und Haftung für Wirkung und Gelingen. Die Leser handeln auf eigene Gefahr.
Die exakte Bestimmung der gesammelten, gesunden Pflanzen hat absolute Priorität, ebenso muss der Sammelort sorgfältig ausgesucht werden.