Wirken entschlackend und schmecken super im Salat: Junge Löwenzahnblätter

So schöne Seiten der Winter auch hat – so sehr freue ich mich doch über das erste zarte Grün. Unter den ersten Pflanzen, die in unsere Küche wandern, ist der Löwenzahn einer der Favoriten. Kein Frühjahr ohne mehrmaligem Genuss des geliebten „Röhrlsalates“, wie man den Löwenzahnsalat in der Steiermark nennt. Heuer schmeckt er bei uns etwas weniger bitter und daher besonders gut. Der Grund dürfte sein, dass er zum Teil etwas lichtgeschützt unter den braunen Grashalmen des Vorjahres wächst. Das verdanken wir dem warmen Herbst und dem vielen Schnee danach.

Der Löwenzahn

Nachdem du sicher weißt, wie du einen Löwenzahn erkennst, gehe ich heute nicht näher auf das äußere Erscheinungsbild, Standort usw. ein. Ganz kurz möchte ich aber auf die Inhaltsstoffe eingehen:

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält Bitterstoffe, Phytosterine, Flavonoide, Cumarine, Schleimstoffe, Inulin, reichlich Kalium und Fructose. Weiters enthält sie 5-mal so viel Eiweiß, 8-mal so viel Vitamin C und doppelt so viel Kalium, Magnesium und Phosphor wie Kopfsalat. (Quelle: „Enzyklopädie essbare Wildpflanzen“ von Fleischhauer, Guthmann und Spiegelberger, AT Verlag, 2016)
Also eine sehr gesunde Salatpflanze!

Anwendungen

Die Bitterstoffe fördern die Sekretion im Magen-Darm-Trakt. Wissenschaftlich belegt sind Anwendungen bei Magen-Darm-Beschwerden, zur Wiederherstellung von Leber- und Gallenfunktion und zur Förderung einer verstärkten Harnausscheidung.
(Quelle: „Grüne Apotheke“ von Grünwald und Jänicke, GU Verlag)

In der Volksheilkunde wird Löwenzahn als mildes Mittel zur Steigerung der Gallensekretion, bei Leberbeschwerden, Gicht und rheumatischen Beschwerden verwendet. Die ganze Pflanze wirkt harntreibend. So wird sie auch als Blutreinigungsmittel, bei Verdauungsbeschwerden und als mildes Abführmittel empfohlen.
Als Salat im Frühjahr dient er der Entschlackung, regt den Stoffwechsel an und schmeckt auch noch sehr gut.

Also Finger weg von Unkrautvernichtungsmitteln und her mit einem kleinen, robusten Messer und einem Sammelgefäß! Und schon kann es los gehen:

Löwenzahnsalat

Der Name „Röhrlsalat“ kommt übrigens von den röhrenförmigen Stängeln des Löwenzahns.
Nach Erzählungen sollen in Notzeiten die Stängel des Löwenzahns gewässert und dann zur Salatbereitung verwendet worden sein.

Verwende nur die Blätter vor der Blüte, am besten bevor die Knospen austreiben. Wenn du Glück hast, findest du Blätter, die von Maulwurfhäufen bedeckt sind – diese schmecken besonders zart und mild.

Nach dem Herausstechen und Wegschneiden der schadhaften Blätter fährst du mit der Klinge über den Stielbereich, um den „Filz“ und bittere Knospen zu entfernen

Zutaten pro Person

1 Handvoll junge Löwenzahn-Blätter
2 – 3 festkochende Erdäpfel
1 kleine Knoblauchzehe
1/2 kleine Zwiebel
Apfelessig
Kürbiskernöl
Salz

Zubereitung

  • Erdäpfel in einer halben Stunde mit Schale weich kochen. Etwas überkühlen lassen.
  • Löwenzahn-Blätter waschen und abtropfen lassen.
  • Zwiebel schälen und fein würfeln. Knoblauch schälen.
  • Die Erdäpfel schälen, in Scheiben schneiden und in eine Salatschüssel geben.
  • Den Löwenzahn in mundgerechte Stücke schneiden und unter die Erdäpfel heben.
  • Zwiebel daruntermischen. Knoblauch darüber pressen. Salz, Essig und Kernöl nach Geschmack darüber geben und alles gut vermischen. Abschmecken und sofort servieren.

Guten Appetit!

(Blog-Beitrag Nr. 20)