
Beinwell steht zur Zeit in voller Blüte und hat wunderbar große Blätter. Durch die filzigen Härchen an der Blattoberseite haften die Blätter recht gut aneinander. Also wie geschaffen zum Basteln.
Wo er sich wohl fühlt, wächst er in großen Mengen und ist fast unbezähmbar. So darf er unbedenklich geerntet werden.
Der Beinwell

Erkennungsmerkmale
Beinwell wächst an Waldrändern und als ungeliebtes Unkraut in Äckern, in humusreichen, eher feuchten Böden. Charakteristisch ist der Geruch nach Gurken, wo Pflanzensaft durch Verletzung austritt.
Inhaltsstoffe
Von allen Pflanzen enthält Beinwell am meisten Allantoin. Weitere Inhaltsstoffe sind u.a. Gerbstoffe, Schleimstoffe und Kieselsäure.
Achtung Gefahrenhinweis: Die ebenso enthaltenen Pyrrolezidin-Alkaloide haben in Tierversuchen bei Verabreichung in hohen Mengen krebserregende, lebertoxische und genschädigende Wirkung gezeigt. Eine ähnliche Wirkung auf den menschlichen Organismus ist nicht auszuschließen. In Arzneimitteln werden daher nur mehr pyrrolezidinfreie Zuchtformen des Beinwells verwendet.
Daher sollen aus Wildsammlung hergestellte Anwendungen nur auf intakter Haut und nicht von Schwangeren und Kindern unter 2 Jahren verwendet werden.
Sammelhinweise
Zu Heilzwecken werden die Wurzeln im Spätherbst oder besser noch im Frühjahr vor dem Austrieb ausgegraben, seltener die Blätter zur Blütezeit (Frühjahr bis Herbst) geerntet.
Allantoin befindet sich in den Wurzeln des Beinwells in der höchsten Konzentration von Jänner bis vor dem Blattaustrieb. Die Wurzeln sollten daher in diesem Zeitraum gesammelt werden. Durch die fehlenden Blätter im Winter empfiehlt sich das Markieren der Pflanzen durch Stöcke im Boden im Herbst.
Für die Küche wurden früher unversehrte Blätter und Blüten bis um die Blütezeit gesammelt. Heute kann die Verwendung in der Küche aufgrund des in der Pflanze enthaltenen Pyrrolezidin-Alkaloids nicht mehr empfohlen werden. (Der seltene Verzehr in kleinen Mengen dürfte unbedenklich sein. Nähere Informationen findest du im Buch: „Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen“ von Fleischhauer, Guthmann und Spiegelberger oder in einschlägigen Internet-Foren.)
Anwendungen
Beinwell ist eine bewährte Heilpflanze zur äußeren Anwendung bei Beinbrüchen, Prellungen und Zerrungen. Verwendet werden hierfür Zubereitungen aus der Wurzel, seltener aus Blättern der blühenden Pflanze.
Absolut gefahrlos ist die Verwendung zur Dekoration 😉
Blumenstrauß in mit Beinwellblättern umwickeltem Glas

Materialbedarf
Nicht konisches , eher niedereres (Einmach-)Glas
Große Beinwellblätter
Bast oder Schnur
Kleines, scharfes Messer und Schneidebrett
Schere
Blüten und Gräser für den Blumenstrauß

Herstellung
- Die Beinwellblätter vorbereiten: Die harten Stielteile und Blattadern mit dem Messer heraustrennen.
- Nun die Blätter um das Glas wickeln. Etwas Geduld ist hilfreich – nicht immer haften die Blätter gut aneinander.

- Mit dem vorbereiteten Bandmaterial festbinden.


- Nun ist die „Vase“ bereit zum Befüllen.
Die Blätter straffen sich durch den Trocknungsvorgang. So sieht die Vase nach einem Tag noch schöner aus als frisch hergestellt.

Viel Spaß beim Nachbasteln und gutes Gelingen!