Vieles gibt es heuer zu ernten, zu sammeln und die schönen, meist heißen Tage laden dazu ein diese „in der Höhe“ zu verbringen. Nun beginnt auch langsam die Hauptsammel- und Erntezeit für Pilze. Die Zeit für Recherchen, Fotografieren, Ausprobieren und Schreiben wird knapp. So werden die Pausen zwischen den Blog-Beiträgen leider immer länger.

Als Entschädigung für das lange Warten gibt es heute ein Blitz-Rezept, auch bestens geeignet für Resteverwertung aus dem Gemüsegarten und / oder Verwendung von erfolgreich gesuchten Pilzen. Statt Zucchini können Melanzane oder mehr Pilze, statt der Flockenstieligen Hexenröhrlinge Kultur- oder andere schmackhafte Pilze verwendet werden.

Gern stelle ich euch auch den Flockenstieligen Hexenröhrling näher vor. Ein sehr empfehlenswerter Speisepilz für „fortgeschrittene Schwammerlsucher“!

Der Flockenstielige Hexenröhrling , Schuster- oder Donnerpilz (Boletus erythropus)

Woran erkennst du ihn?

Der Flockenstielige Hexenröhrling gehört zur Familie der Röhrlinge, wie auch der Herren- oder Steinpilz, der Maronenröhrling, die Rotkappe, … ,besitzt also an der Hutunterseite schwammartige Röhren.
Er ähnelt im Wuchs dem Steinpilz, erreicht im ausgewachsenem Stadium aber nicht solche Größen wie dieser – sein Hut bekommt maximal einen Durchmesser von 8 bis 20 cm.
Der Hut ist oliv- bis dunkelbraun, anfangs halbkugelig und mit dem Alter zunehmend flacher.
Die Röhren an der Unterseite des Hutes sind an der Oberfläche rot, im Schnitt hell, aber sofort tiefblau anlaufend.
Der Stiel ist anfangs bauchig und wird mit zunehmendem Wachstum zylindrisch. Er ist an der Oberfläche gelblich mit ganz feinen, roten Flocken besetzt.
Das Fleisch des Pilzes ist gelb und wird im Anschnitt sofort tiefblau. Diese blaue Farbe verblasst beim Trocknen oder Kochen – das Fleisch wird dann hellbraun.
Zu finden ist der Flockenstielige Hexenröhrling in oder am Rand von Wäldern mit eher saurem Boden von Tallagen bis in mittlere Höhen.

Eine exakte Bestimmung ist Voraussetzung für seine Verwendung um angenehme Magen-Darmbeschwerden aufgrund von Verwechslungen mit ähnlichen Pilzen zu vermeiden!

Achtung – Verwechslungsgefahr!

Sehr ähnlich sehen ihm der Glattstielige Hexenröhrling sowie der Netzstielige Hexenröhrling. Wie auch der Flockenstielige Hexenröhrling sind sie alle roh leicht giftig, gut durchgegart genießbar. Der Netzstielige Hexenröhrling kann bei gleichzeitigem Genuss von Alkohol aber Unverträglichkeitssymptome hervorrufen.
Unangenehm wären Verwechslungen mit dem Schönfußröhrling (bitter, ungenießbar; Hut hellgrau bis-braun, Röhren gelb, Stiel netzartig überzogen, darunter im unteren Teil karminrot nach oben hin gelb verlaufend) oder dem Satanspilz (giftig; verursacht schwere Magen-Darmbeschwerden; Hut grau-weißlich, Stiel von rotem Netz überzogen, verfärbt sich im Anschnitt nur mäßig blau, selten rötlich; Geruch nach längerem Liegen unangenehm bis aasartig.)

Verwendbarkeit des Flockenstieligen Hexenröhrlings

Er zählt zu den sehr guten Speisepilzen. Gut durchgegart schmeckt er ausgezeichnet paniert, gebraten, in Soßen und Suppen. Er kann auch in Mischgerichten gemeinsam mit Fleisch oder Gemüse wunderbar eingesetzt werden.

Und nun zu unserem Blitzrezept:

Rührei mit Pilzen und Zucchini

1 große Portion

Zutaten

2 kleinere Flockenstielige Hexenröhrlinge (oder 1 Handvoll andere Pilze)
1 kleine oder 1 Stück Zucchini
1 halbe, kleine Zwiebel
1 kleine Zehe Knoblauch
2 Eier
Butter oder Bratöl
Salz
Pfeffer
Nach Belieben Petersilie oder andere Kräuter

Dazu dunkles Brot oder gekochte Erdäpfel 

Zubereitung

  • Pilze trocken putzen und kleinschneiden oder -reißen.   
  • Pfanne mit etwas Butter erhitzen.  
  • Zucchini kleinschneiden und in einem Gefäß auf die Seite stellen.  
  • Zwiebel und Knoblauch klein würfeln. 
  • Eier in einer Tasse verquirlen.

  • Pilze bei guter Hitze anbraten, bis die Flüssigkeit verdampft ist und die Pilze gebräunt sind. In eine Schüssel geben.

  • In die Pfanne eventuell noch etwas Fett nachfüllen. Zucchini hineingeben und unter Rühren so lange braten, bis sie teilweise braun sind. Ebenfalls in die Schüssel geben.  

  • Zwiebel und Knoblauch bei geringerer Hitze glasig dünsten, gebratene Pilze und Zucchini zugeben und anschließend die verquirlten Eier einrühren. Herdplatte ausschalten, Rührei mit Salz und Pfeffer abschmecken.  Wer mag, mit Kräutern würzen.  

  • Mit gekochten Erdäpfeln, Salzerdäpfeln oder einer Scheibe dunklem Brot servieren.

Mahlzeit und gutes Gelingen!

Liebe Grüße, viel Spaß beim Sammeln (oder Einkaufen 😉) und lasst es euch schmecken,

eure Kräutereva