Vor kurzem war ich am Waldrand des Ardetzenbergs in Feldkirch auf „Fotosafari“. Dabei bin ich über so schöne Brennnesseln über und über voller Samenstände gestolpert, dass ich unbedingt einige mitnehmen musste. Falls du noch nie grüne Brennnesselsamen geröstet und gesalzen gegessen hast – es ist den Versuch auf jeden Fall wert. Die Samen sind wahre Mineralstoff- und Vitaminbomben und Energiespender!

Brennnessel-Samen

Frisch geerntet

Über dieses gratis Superfood aus der Natur habe ich auch im Herbst 2020 einen Beitrag geschrieben (Knäckebrot mit Brennnesselsamen). Dort findest du Informationen über die Samen:

https://www.kraeutereva.at/wp-admin/post.php?post=751&action=edit

Auch Sammeltipps findest du unter dem oben angeführten Link.

Weil diese Frage immer wieder auftaucht … Wie sehen die männlichen Brennnesselpflanzen aus?

So sehen männliche Pflanzen nach dem Abblühen aus.

Eines vorweg: Männliche Brennnesseln bilden keine Samen aus.

Übrigens haben diese Pflanzen ein besonderes Schauspiel zu bieten. Das kannst du am besten beobachten, wenn du eine männliche Brennnessel mit Blüten und Knospen in eine Vase stellst.
Immer wieder öffnen sich einzelne Blütchen und entladen explosionsartig die Pollen.
Auch ein spannendes Naturschauspiel für Kinder!

Und – no na – Samen zum Ernten gibt es hier keine. 😉

Roh gegessen kann es Überraschungen in Form eines kurzen Brennens im Mund geben (ab und zu sind auch zwischen den Samen einige Brennhaare). Röstet man die grünen „Würstchen“, ist man auf der sicheren Seite und es schmeckt noch besser!

Geröstete grüne Brennnessel-Samen als Topping

Am Titelbild siehst du überbackenen Kürbis mit Samen dekoriert. Wenn du das Rezept dazu möchtest, kontaktiere mich. Ich maile es dir dann gern.

Zutaten pro Person

1 gesunde Pflanze mit bereits kräftig ausgebildeten Samenständen (das Grün verändert sich dabei langsam in ein Beige bis Gelb)

etwas Butter

Salz

Zubereitung

  • Die Samenstände mit einer Schere vom Stängel trennen. Das geht am besten, wenn du die Pflanze kopfüber am Stängel hältst.
  • Die Samen am besten einige Minuten ausgebreitet liegen lassen, damit etwaige „Bewohner“ flüchten können.
  • Nun in einer beschichteten Pfanne die Butter auf höherer Stufe erhitzen und die grünen Samen portionsweise unter Rühren kurz anbraten.
  • Anschließend salzen und dann als Garnitur über die Speise (Salat, Auflauf, Brötchen, …) streuen. Auch als Knabberei zwischendurch gut geeignet.

Viel Spaß beim Sammeln und Nachkochen!

Literaturhinweise:

  • „Grüne Apotheke. Das Standardwerk zur Pflanzenheilkunde“ von Dr. Jörg Grünwald und Christof Jänicke, GU-Verlag
  • „Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche“ von Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger
  • „Essbare Wildsamen. Finden, sammeln, vielseitig genießen“ von Anke Höller und Doris Grappendorf, Verlag Ulmer
  • „Wald und Wiese auf dem Teller. Neue Rezepte aus der wilden Weiberküche“ von Gisula Tscharner, AT-Verlag
  • „Wildfrüchte – Gemüse – Kräuter. Erkennen – Sammeln und Genießen“ von Elisabeth Maria Mayer, Verlag Styria

Wie immer gilt: Die Autorin übernimmt keine Verantwortung und Haftung für Wirkung und Gelingen. Die Leser*in handelt auf eigene Gefahr. 
Die exakte Bestimmung der gesammelten, gesunden Pflanzen hat absolute Priorität, ebenso muss der Sammelort sorgfältig ausgesucht werden.