Die Knoblauchsrauke ist eines der Kräuter, die im Frühjahr zum ersten verwendbaren Grün aus der Natur gehören. Als Heilpflanze wird sie wenig verwendet, hat aber einige gesunde Inhaltsstoffe.
Zur Zeit sind die Blätter besonders zart. Auch die Wurzeln können jetzt noch geerntet werden.

Die Knoblauchsrauke

(Alliaria petiolata)
Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)

Blühend ist die Pflanze leicht zu erkennen

Namensherkunft

Allium ist das lateinische Wort für Knoblauch.

Volksnamen

Gewöhnliche Knoblauchsrauke, Sommerknoblauch, Ackerlauch, Knoblauchhederich

Aussehen und Vorkommen

 Die ersten, anfangs noch recht runden, Blätter im späten Winter haben eine sehr sattgrüne, smaragdene Farbe. Charakteristisch ist der zarte Knoblauchgeruch beim Zerreiben eines frischen Blattes. Ältere Blätter haben ausgeprägte Zacken an den Rändern, die Blätter unterhalb der Blüten werden zunehmend spitzer, dreieckig. Die Farbe ändert sich zu einem Hellgrün, während der Blüte beginnen die Blätter gelb zu werden. Die Blätter sind dünn, unbehaart und weich. Abgeschnittene Pflanzen welken rasch. 
Die hübschen Pflanzen wachsen bevorzugt am Waldrand. Im naturnahen Garten breiten sie sich gern an nicht zu sonnigen Stellen aus und können in guten Böden stattliche Ausmaße mit unzähligen Blüten und noch mehr Samen erreichen.

Inhaltsstoffe

Zuckerstoffe, Saponine, Knoblauchöl, geringe Mengen herzwirksamer Glykoside, reichlich Vitamin A und C sowie Mineralstoffe.  

Volksmedizin

Früher bei Katarrhen der Atemwege, Asthma und als Gurgelmittel verwendet. Die Knoblauchsrauke wirkt antibakteriell und der Genuss der frischen Pflanze wirkt verdauungsfördernd, harntreibend und blutreinigend. Äußerlich angewandte Breiumschläge bei eiternden Wunden und Insektenstichen.

Verwendung in der Küche

Knoblauch-Senf-aromatischer, Kresse-artiger Geschmack von Blättern und jungen Trieben, nutzbar bis in den Juni roh als Küchengewürz oder zu Salaten, Gemüse, Suppen, Kräuterbutter, Aufstrichen, Pesto. Das Knoblaucharoma ist recht flüchtig – daher nur roh und möglichst frisch verwenden.  Nicht zum Trocknen und Tiefkühlen geeignet – verliert dann das Aroma. Als Pesto im Kühlschrank einige Wochen haltbar.      
Die Blüten als würzige, essbare Dekoration.    
Junge, grüne Samen als Frischgewürz oder zur senfähnlichen Verwendung. 
Ab dem Spätherbst bis ins zeitige Frühjahr (solange die Pflanze nur rosettenartige Blätter besitzt und nicht in die Höhe wächst) sind die Wurzeln als Kren-Ersatz verwendbar.

Die reifen Samen können wie Pfeffer oder als Keimsaat verwendet werden.

Fein geschnitten würzen die Wurzeln eine „Frühlings-Vorspeise“:

Überbackene Ziegenkäsle auf Rote-Rüben-Carpaccio mit Vogerlsalat

Zutaten

Gekochte Rote Rüben (etwa 1/2 pro Person)
Vogerlsalat (etwa 1 Handvoll pro Person)
Ziegenfrischkäsle – 1/2 Käsle pro Person als Vorspeise, 1 ganzes als Hauptspeise


Balsamico-Essig
Pro Person 1 kleines Stück Wurzel der Knoblauchsrauke

Pro Käsle 1 EL gehackte Kürbiskerne
Pro Käsle 1 TL Honig
Salz und Pfeffer
Apfelessig
Knoblauch
Kürbiskernöl

Zubereitung

  • Die Wurzel der Knoblauchsrauke gut reinigen.

  • Dann in feine Scheiben schneiden oder klein hacken.

  • Rote Rüben in dünne Scheiben schneiden und mit dem Balsamico-Essig, Salz und „Kren“ marinieren.
  • Backrohr auf 200°C vorheizen. Backform mit Backtrennpapier auslegen, Käsle darauflegen (eventuell davor in Eckerln teilen). Mit Honig bestreichen und den Kürbiskernen bestreuen. 10 Minuten im Rohr überbacken.
  • Salate auf Tellern anrichten, Marinade aus Apfelessig, Kernöl, Knoblauch und Salz zubereiten und über dem Vogerlsalat verteilen.
  • Die überbackenen Frischkäsle darauf anrichten, salzen und pfeffern.
  • Mit Brot servieren.

Viel Freude mit einem neuen „Geschmackserlebnis“ und gutes Gelingen!

Einen guten Start in das Frühjahr mit vielen schönen Kräuter-Erlebnissen wünscht dir

Kräutereva

Literaturhinweise und Quellen

  • „Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche“ von Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger; 3. Auflage 2016; AT-Verlag
  • „Die Waldapotheke. Bäume, Sträucher und Wildkräuter, die nähren und heilen“ von Dr. Markus Strauß; Knaur Verlag, erschienen 2017

Wie immer gilt: 
Die Autorin übernimmt keine Verantwortung und Haftung für Wirkung und Gelingen. Die Leser handeln auf eigene Gefahr. 
Die exakte Bestimmung der gesammelten, gesunden Pflanzen hat absolute Priorität, ebenso muss der Sammelort sorgfältig ausgesucht werden.