Derzeit sprießen überall Pilze aus dem Boden. Viele davon sind nur schön anzusehen, einige wandern in meinen Kochtopf. Drei davon möchte ich dir näher vorstellen. In einem Essigsud mit Gewürzen eingelegt, kannst du sie auch nach einigen Monaten noch genießen. Schmeckt auch sehr gut mit gekauften Champignons!

Der Goldstielige Leistling (die Gelbe Kantharelle)

Er ist verwandt mit dem Eierschwammerl (Pfifferling).
Der goldstielige Leistling wächst in feuchten Gebirgswäldern. Er ist so klein und durch die braune Hutfarbe so gut getarnt, dass man ihn trotz seines Vorkommens in Gruppen leicht übersehen kann. Einzig die leuchtend gelben Stiele machen auf diesen ausgezeichnet schmeckenden Pilz aufmerksam.
Der Hut wird zwischen 2 und ausgewachsen 5 cm breit, der Stiel 3 bis 7 cm lang. Somit ist manchmal das Moos rundum genauso hoch und macht die Tarnung perfekt. Der Hut ist trichterförmig, der Stiel hohl. Auf der Hutunterseite siehst du blassgelbe Leisten. Das Fruchtfleisch ist dünn und bricht relativ leicht.

Der Trompetenpfifferling

Ganz ähnlich sieht der Trompetenpfifferling aus. Er wächst in großen Scharen in moosreichen Wäldern, vor allem in Bergnadelwäldern. Auch am Rand von feuchten Magerwiesen habe ich ihn schon häufig gefunden.
Die Größe ist gleich wie die des Goldstieligen Leistlings:
Hutdurchmesser bis zu 5 cm, der Stiel ist etwa 3 bis 7 cm lang. Ebenso ist der Hut trompetenförmig und geht in den hohlen Stiel über. Auf der Hutunterseite findest du gelbe Leisten, die im Alter verblassen.
Auch dieser Pilz ist ein ausgezeichneter Speisepilz. Für eine Pilzmahlzeit muss man allerdings eine ordentliche Anzahl sammeln, da er, wie sein oben beschriebener Verwandter, ein wahres Leichtgewicht ist.

Der rote Gallerttrichterling (der Rote Gallerttrichter)

Dieser Pilz hat ein dermaßen charakteristisches Aussehen, dass er mit keinem anderen Pilz zu verwechseln ist.
Der Gallerttrichter wächst gern in größeren Gruppen an totem Holz, auch auf Erde und häufig entlang von Wegen in Nadelwäldern. Der Fruchtkörper ist unregelmäßig spatelig bis einseitig trichterförmig. Der Pilz ist leuchtend orange, mit zunehmendem Alter verblasst die Farbe etwas und nimmt einen leichten Rosaton an. Die Konsistenz ist gallertig-fest. Die Größe beträgt bis zu 6 cm, der Durchmesser ist etwas geringer.
Als einer der wenigen Pilze ist der Gallerttrichterling roh eßbar und kann wie Ochsenmaulsalat oder sauer abgemachte Sulz zubereitet werden. Optisch macht er sich gut im folgenden Rezept:

Pilze in Essig eingelegt

Zutaten

250 g gereinigte Pilze (Eierschwammerl, junge Herrenpilze, Leistlinge, Täublinge, Perlpilze, Champignons, Gallerttrichter, …)
150 ml Weißweinessig
1/2 gestrichener TL Salz
etwas Salz für das Kochwasser
pro Glas: 1 Piment (Neugewürz) oder 1 kleine Nelke, 1Stück Lorbeerblatt, einige Senfkörner, einige schwarze Pfefferkörner
2 kleine Gläser (TO oder Weck o.ä.) ca. 190 – 230 ml Fassungsvermögen

Zubereitung

  • Die Pilze säubern und in mundgerechte Stücke teilen, kleine Pilze ganz lassen.
  • Die Gläser mit den Deckeln auskochen oder mit kochendem Wasser ausspülen und auf einem frisch gewaschenen Geschirrtuch abtropfen lassen.
  • In einem Kochtopf Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen. Die Pilze hineingeben und einmal ohne Deckel aufkochen lassen. Achtung: Schäumt stark! Zugedeckt dann 10 Minuten leicht köcheln lassen.
  • Den Essig mit 150 bis 300 ml Wasser (je nachdem, wie sauer du es magst) und dem Salz zugedeckt aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
  • Die Pilze in einem Sieb abtropfen lassen. Den Essig zugedeckt etwas abkühlen lassen.
  • Nun in jedes Glas einige Senfkörner, ein Pfefferkorn, eine Nelke oder ein Pimentkorn und ein Stück Lorbeer legen. Die Pilze mit einem Löffel darauf schichten, abschließend noch einige Senfkörner darüber streuen. Nun mit dem Essigsud übergießen, dass alle Pilze bedeckt sind. Die Gläser gut verschließen.
  • Nach etwa 1 Woche genussreif.
  • Im Keller gelagert ungeöffnet ein Jahr haltbar.

Gutes Gelingen und lass es dir schmecken!

Tipp

Röhrenpilze, wie der Herrenpilz oder der Maronenröhrling, werden eingelegt, vor allem mit zunehmender Lagerzeit, recht schleimig. Das mag nicht jeder und sieht dann eventuell auch nicht mehr ganz so appetitlich aus. Also entweder gleich mal essen oder lieber andere Pilze einlegen.