Unter den vielen zur Zeit weiß blühenden Doldengewächsen ist die wilde Möhre am einfachsten zu erkennen. Sie hat wunderschöne Blüten, interessante Samenstände und ein tolles Aroma. Trotzdem ist große Vorsicht geboten, gibt es doch auch giftige Mitglieder dieser Pflanzenfamilie – beispielsweise den Schierling, dessen Genuss tödlich enden kann.
Woran erkennst du die wilde Möhre?
Nicht immer vorhanden, aber meistens: Inmitten der weißen Blütchen eine dunkle Mitte.
Markant ist der nestartig ausgebildete Samenstand
Wenn du ein Blatt zwischen den Fingern zerreibst, riechst du den Karottenduft. Die wilde Möhre hat eine helle Pfahlwurzel, die viel dünner ist als die ihrer Kulturform – auch diese riecht stark nach Karotte.
Sammelhinweise
Im Frühjahr kannst du die ersten zarten Blättchen kurz nach dem Austrieb sammeln, die Blüten ab etwa Juni und die Samen ab Ende Juli bis in den Herbst hinein.
Die Wurzeln fallen beim Jäten an. Oder du hast das Glück, eine Wiese zu besitzen, auf der die wilde Möhre reichlich wächst (oder du kennst jemand mit einer solchen Wiese, wo du graben darfst). Hier ist die beste Zeit für die Ernte der September bis in das Frühjahr. Dann sind die Wurzeln zart und weich und können sogar roh gegessen werden.
Verwendung in der Küche
Mit den zarten Blättchen im Frühjahr kannst du Salate oder Saucen würzen sowie Pesto zubereiten.
Die Blüten sind eine hübsche, essbare Dekoration und du kannst sie auch Kräuterlimonaden oder -sirup hinzufügen.
Die Samen verwende ich gern, unter den Teig gemischt, als besonderes Brotgewürz. Sie passen gut zu Kartoffelgerichten und Suppen. Der Geschmack der Samen ist fruchtig, etwas pfeffrig – eine spannende Mischung aus Anis, Karotte, Petersilie, … Probier es einfach mal aus!
Anstatt des Suppengemüses aus der Gemüseabteilung kannst du mit den Wurzeln eine Wildgemüsesuppe zubereiten – gemeinsam mit wilder Pastinake, Bärlauch, Giersch, … und was sonst noch so an Wildkräutern dazu passt.
Glückwunschkarte selbst basteln
Weil die Blüte der wilden Möhre gepresst so besonders hübsch aussieht, eignet sie sich ideal, kombiniert mit einigen anderen gepressten Pflanzen, zur Herstellung einer Glückwunschkarte.
Und das sind die Arbeitsschritte:
Zur Vorbereitung Pflanzen pressen, die du verwenden möchtest (außer, du hast schon welche). Das geht am besten mit einer entsprechenden Pflanzenpresse oder ganz einfach mit Zeitungspapier zwischen zwei schweren Büchern. Achte darauf, dass keine Teile umgeknickt sind. Ein- bis zweimal das Papier wechseln (alle 1 bis 2 Tage). Nach etwa 5 bis 7 Tagen müsste die Trocknung abgeschlossen sein.
Materialbedarf:
Gepresste Pflanzen, Fotokarton oder eine blanke Glückwunschkarte (160 x 160 mm oder A5) mit passendem Kuvert, Packpapier, Klebstoff , Schere
Bei Bedarf den Fotokarton zurecht schneiden und einmal falten. Packpapier als Hintergrund auf der Vorderseite so zuschneiden, dass ein kleiner Rahmen am Karton frei bleibt.
Lege die Pflanzen (ohne Klebstoff!) auf den Karton und verschiebe sie so lange, bis dir das Bild gefällt. Dann fotografierst du es, damit du eine Vorlage hast.
Um keine störenden Klebstoffflecken auf dem Papier zu haben, bestreichst du die Pflanzen auf der Unterseite mit Klebstoff oder verwendest Sprühkleber.
Gonicoll beispielsweise muss erst trocknen. Wenn der Klebstoff transparent ist, legst du die Pflanzen nach deiner Vorlage (die unterste Pflanzenschicht als erste) auf.
Und fertig!
Gutes Gelingen!