Heute möchte ich dich einladen mit mir eine kleine Runde in unserem Garten zu machen. Das eine oder andere Kraut schießt schon kräftig in die Höhe. Manch eines, wie zum Beispiel Rucola, würde ohne Eingriff wohl bald den ganzen Garten überwuchern.

In Bezug auf Gemüse habe ich nicht unbedingt den grünen Daumen. Spargel fühlt sich allerdings in unserem wasserdurchlässigen Kiesboden sehr wohl. Der sprießt heuer schon seit Wochen. Da bietet sich die Verwertung zu einem feinen Spargelsalat an. Vitamine, Mineralstoffe und viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe inklusive.

Eindrücke aus unserem Garten

Wir starten links vom Hauseingang. Hier breitet sich der Frühblühende Thymian aus.
In nächster Zeit wird die Schotterstraße asphaltiert. Das heißt, der Großteil des Thymians muss davor entfernt werden.
Er wird in einem Balkonkistchen Platz finden.

Eine tolle Bienenweide! Die Blättchen und Blüten sind in der Küche verwendbar.
Möglich ist auch eine Verwendung für Hustensaft, Tee, …

Westwärts am Straßenrand wächst reichlich Katzenminze. Auch sie wird dann dem Asphalt weichen müssen.
Bis dahin dürfen Insekten und Katzen sie noch genießen.

Vor der Hecke zur Straße: Die Knoblauchrauke (im Hintergrund eine wilde Karde) ist seit letztem Jahr in unserem Garten heimisch. Würzpflanze, jung für Spinat und gut für die Gesundheit.

Weiter geht es auf der Westseite des Gartens. Hier wächst reichlich Vogelmiere (im Hintergrund Gundelrebe).
Ein feines Kraut für die Küche und für die Gesundheit.

Gleich daneben Gundelrebe in rauen Mengen. Sie ist so hübsch, und beliebt bei Insekten, dass ich sie erst ausreisse,
wenn sie andere Pflanzen bedrängt. Eine interessante Würzpflanze und gut für unsere Gesundheit.

In einem stillgelegten Gemüsebeet meine besondere Freude: Guter Heinrich. Aus Samen von der Alm gezogen. Nun so tief verwurzelt, dass er Teil der Schmetterlings-Wiese bleibt. Wunderbar für Spinat!

Wer findet die kleine Erzengelwurz inmitten der künftigen Schmetterlingswiese?
Ausgewachsen, in ihrem zweiten Lebensjahr, wird sie bis über 2 m hoch.
Eine DER Heilpflanzen; die Stängel sind kandiert eine feine Spezialität.

In der Nordwest-Ecke steht der Holler – unser Hausbaum. Zu seinem Fuß breiten sich Bärlauch und das Schöllkraut aus.
Ersterer ist wohlbekannt. Zweiteres (mit den gelben Blüten) ist auch als „Warzenkraut“ bekannt.
Gut gegen Warzen (regelmäßig aufgetupft), nichts für die Küche.

Viele Kulturpflanzen sind verschwunden – der Waldmeister ist geblieben.
Auf der Nordseite, im Schatten der Bäume, breitet er sich schnell aus.
Ein tolles Aroma, nicht nur in der, nach ihm benannten, Waldmeisterbowle. Er hat auch heilende Kräfte.

Daneben, unter der wilden Kornelkirsche, breitet sich Rucola (oder Doppelsame) wie Unkraut aus.
Das bedeutet in diesem Fall: Alle Pflänzchen mit der Wurzel ernten. Auch bei Rucola ist zuviel einfach zu viel.
(Dazwischen wachsen einige Schöllkraut-Babies.)

Mit Blick Richtung Osten: Unser Schatz im Frühjahr – der Spargel.
Da nicht abgedeckt oder hoch mit Erde angehäufelt, wird der weiße Spargel hier zum violetten.

Was tun mit so vielen kleinen Rucolapflänzchen und relativ kurzem Spargel? Perfekt für einen sehr guten Salat.

Zuvor noch ein paar Informationen zu den Inhaltsstoffen der beiden Pflanzen:

Der Rucola (Doppelsame)

Vorweg: Zwei Arten des Rucolas werden bei uns in der Küche verwendet:
– Die Salatrauke – ihre Blätter sind zartfleischiger und größer, schmecken mild-würzig, die Blüten sind beige-weiß und die Pflanze ist einjährig.
– Der Rucola oder Doppelsame – er schmeckt schärfer, etwas bitterer, blüht gelb und ist mehrjährig: Fühlt er sich an einem Platz wohl, breitet er sich massiv aus. Außer du lässt ihn nicht blühen, so dass er keine Samen bilden kann. Andererseits freuen sich Insekten über die zahlreichen Blüten.

Als Kulturpflanze wird Rucola schon seit der Römerzeit angebaut.

Rucola ist reich an Vitaminen A, B-Vitaminen, C (mehr als Orangen), E und K sowie Mineralstoffen (Kalzium, Eisen, Kalium, Zink und Phosphor). Weiters enthält er Senföl-Glykoside, Jod, Folsäure, Antioxidantien und andere sekundäre Pflanzenstoffe.

Folglich gilt Rucola als Pflanze mit antibakteriellen, antiviralen und abwehrsteigernden Eigenschaften, vorbeugend gegen Krebs und gesund für Knochen und Gehirn.

Vor allem Wildformen enthalten in höherer Menge die giftige Erucasäure (eine Fettsäure). Auch kann sich bei unsachgemäßer Düngung Nitrat in der Pflanze, vor allem in den Stängeln, anreichern. Daher sollte Rucola nicht in großen Mengen verzehrt werden.

Der Spargel

Aufzeichnungen über die Verwendung von Spargel finden sich bereits aus vorchristlicher Zeit. Anfangs wurde er als Heilpflanze eingesetzt, erst später landete er in der Küche. Bis ins 19. Jahrhundert wurde er in Mitteleuropa als Arznei verschrieben.

Gleich ob Bleichspargel, grüner oder violetter Spargel – alle Sorten sind ein sehr gesundes Gemüse und regen den Stoffwechsel an.
Grüner und violetter Spargel enthalten mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als der Bleichspargel. Diese Inhaltsstoffe werden vermehrt unter Sonneneinwirkung gebildet.

Spargel enthält Vitamine A, B, C, und E, reichlich Kalium und weitere Mineralstoffe. Dazu Anthozyane (der grüne und violette Spargel), Chlorophyll, Inulin, L-Asparagin-Säure, Glutathion, Saponine und Purin.

Aus diesen Inhaltsstoffen sollen sich die folgenden Wirkungen ergeben:
– antioxidativ, immunstimulierend, gegen Entzündungen, entgiftend
– leberschützend, antibakteriell
– senkt das Risiko für Demenz, Übergewicht, Verstopfung, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Dickdarmdarmkrebs, Knochenkrankheiten  und Diabetes Typ 2
– harntreibend, hormonstimulierend, stärkend, schleimlösend
– gegen Pilze, Anti-Tumor-Eigenschaften

Menschen mit erhöhten Harnsäurewerten (Gicht), Nierengriess und –steinen sollten Spargel meiden.

(Nachzulesen und weitere Informationen unter anderem in „zentrum-der-gesundheit.de“ im Internet. Recherche am 29.4.2021)

Spargelsalat mit Rucola

Zutaten für 6 Portionen

1 kg Spargel
500 g kleine Tomaten
ca. 1 Tasse Rucola
3 EL Olivenöl
2 EL Balsamico-Essig
Salz
Pfeffer schwarz
1 Zehe Knoblauch
1 TL Zucker nach Belieben

Zubereitung

  • Spargel schälen und holzige Enden abschneiden. Je nach Dicke in 3 – 5 cm lange Stücke schneiden.
  • In einer Pfanne mit 1 EL Olivenöl einige Minuten scharf bissfest anbraten. Kurz vor Ende der Garzeit den Zucker zugeben. In eine Schüssel geben und abkühlen lassen.
  • Das restliche Öl, Balsamico-Essig, Salz, Pfeffer und die gepresste Knoblauchzehe dazugeben. Vermischen und nochmals abschmecken.
  • Zum Schluss die, je nach Größe, geviertelten oder halbierten Tomaten sowie den klein geschnittenen Rucola darunter mischen.

Gutes Gelingen und guten Appetit!