Der Japanische Knöterich erobert seit Jahren zunehmend Teile unserer Natur. Um die ausbreitungsfreudige Pflanze in Schach zu halten, reichen kleine Sammelaktionen zu Dekorationszwecken nicht. Sie sind aber auf jeden Fall ein sinnvoller Beitrag zum Schutz der ursprünglichen heimischen Pflanzengemeinschaften. Aus den Knöterich-Stängeln gebastelter Tisch- oder Raumschmuck ist schnell gemacht und vermittelt den Eindruck eines kleinen Ausschnitts einer Blumenwiese.

Der Japanische Knöterich (Japanischer Staudenknöterich, Japanknöterich)

Fotografiert am Bahndamm unterhalb des Ardetzenbergs in Feldkirch

Pflanzen-Steckbrief

Der Japanische Knöterich gehört zur Familie der Knöteriche, wie auch Sauerampfer, Schlangenknöterich, Buchweizen und Rhabarber.
Er ist mehrjährig, die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Winter ab. Charakteristisch sind die rot-gefleckten, innen hohlen Stängel und das rasante Wachstum der bis zu 3 m hohen Pflanzen. Die Wurzeln reichen bis zu einer Tiefe von 2 Metern und bilden kräftige Ausläufer. Japanischer Knöterich wächst sehr schnell – bis zu 30 cm pro Tag!
Sein naher Verwandter, der Sachalinknöterich (weiche, herzförmige Blätter, grüne Stängel; Vorkommen in Vorarlberg seltener), wird bis zu 4 m hoch.

Der Japanknöterich ist nicht sehr anspruchsvoll, wächst auf Bahndämmen, Geröllhalden, an Bachufern und besiedelt rasch Brachflächen, wenn Pflanzen- oder Wurzelteile eingebracht werden oder bereits vorhanden sind.

Die zarten Triebe im Frühjahr sind als Wildgemüse, ähnlich wie Rhabarber, verwendbar.

Ursprünglich als Gartenpflanze gepflanzt, zählt der Japanische Knöterich zu den invasiven Neophyten. Vorkommen in Vorarlberg oberhalb von Tallagen sollten an das Umweltbüro im Landhaus gemeldet werden. Informationen dazu und zu weiteren in Vorarlberg vorkommenden Neophyten unter den folgenden links:

http://neophyten.at/

https://vorarlberg.at/-/neophyten-und-kreuzkraeuter-in-vorarlberg

Hilfe bei der Bekämpfung von Neophyten

Die Alpenvereinsjugend bietet in Zusammenarbeit, unter anderen mit der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz der Vorarlberger Landesregierung, Projekte zur Bekämpfung an. Nähere Informationen dazu:

https://www.alpenverein.at/vorarlberg/news/2022-neophytenprojekt-av-jugend.php?sn=sn857749073437628d8a7b03e25f3c26

Am 1. Juli 2022 gibt es zu diesem Thema eine interessante Veranstaltung in Rankweil:

https://www.fairbessern.com/details-registrierung/naturankweil-2022-neophyten-erkennen-bekampfen-ersetzen

Wer in seinem Privatgarten Neophyten findet, sollte diese sachgerecht vor der Blüte entfernen. In Feldkirch können diese Pflanzenteile gratis beim Bauhof abgegeben werden.

Inspiriert zu dieser natürlichen Dekoration hat mich Beate Tiefenthaler, eine tolle Floristin in Gisingen. Wenn du keine Zeit oder Lust zum Sammeln, Schneiden und Stecken hast, erhältst du ähnliche Gestecke bei ihr im Laden. (Montag bis Freitag 9:00 bis 11:00 Uhr, Hauptstraße 30, 6800 Feldkirch; unbezahlte Werbung 😉)

Blumenschmuck mit Japanischem Knöterich

Tischdekoration für einen Kräuter-Workshop

Materialbedarf

Wasserdichter Behälter

Baumschere

Viele kräftige Stängel des Japanknöterichs

Blumen und Gräser in verschiedenen Längen nach Belieben

Bereit zur Weiterverarbeitung

Herstellung

  • Gutes Werkzeug ist von Vorteil – mit einer scharfen Baumschere lassen sich die holzigen Stängel besser abschneiden.
  • Man braucht zum Befüllen eines Gefäßes mehr Stängel, als man denkt! Also lieber zu viele Pflanzen abschneiden als zu wenige – in diesem Fall dient eine etwaige Verschwendung sogar unserer Umwelt.
  • Blätter und Seitenstängel am besten direkt an den Entnahmestellen entfernen – so können diese nicht an neuen Plätzen Wurzeln bilden.
  • Blumen bis zur Verwendung wässern.
  • Gläserne Behälter für das Gesteck mit Papier oder Stoffbändern umwickeln.
Packpapier mit einer Zackenschere in Streifen schneiden und mit Doppelklebeband am Glas befestigen
  • Nun die Stängel der Knöterich-Pflanzen in Stücke schneiden. Nur gerade gewachsene Teile weiter verwenden. Die Teile, die später mit Blüten befüllt werden, müssen eine durchgehend offene Röhre besitzen, damit die Blütenstängel zum Wasser reichen. Zur Dekoration sehen längere Teile mit Knoten dazwischen auch sehr hübsch aus. (Siehe Gesteck in eckiger, grauer Form)
  • Die Stängel-Abschnitte eng aneinander in das mit (etwa zwei Fingerbreiten unter dem Rand) Wasser gefüllte Gefäß stellen, so dass sie stabil aufrecht stehen. Zur besseren Stabilität, auch zur Dekoration, kann ein Band um die Stängel geschlungen werden.

  • Nun die Blüten, Blätter und Gräser in die Röhren stecken. Darauf achten, dass sie bis zum Boden des Gefäßes reichen.
Und fertig ist der natürlich aussehende, hübsche Tischschmuck!

Wenn du so ein Gesteck machst, schicke mir doch bitte ein Foto davon. Wenn du es wünschst, veröffentliche ich es auch gern auf meiner Homepage.

Viel Freude beim Nachmachen wünscht dir

Kräutereva