Die frühlingshaften Temperaturen wurden vor einigen Tagen durch einen Wintereinbruch eingestellt. Das heißt Pause oder zumindest Einschränkungen beim Sammeln von Kräutern. Für Gartenarbeiten ist es auch zu ungemütlich. So ist Zeit für Planungsarbeiten. Wie wäre es mit einer ganz besonderen Beeteinfassung?

Beeteinfassung in Herzform selbst flechten

Seit einigen Jahren bekomme ich von meinen Nachbarn Schnittmaterial vom Obstbaum- und Rebenschnitt. Daraus flechte ich eine runde Einfassung für Beete im Durchmesser von etwa 140 cm. Im ersten Jahr fühlen sich besonders Gurken wohl. Im zweiten Jahr wachsen darin Kartoffeln. An einer anderen Stelle im Garten entsteht ein neues Flechtbeet für die Gurken. Im dritten Jahr wird die Einfassung als Grillholz verwendet (da sie dann bereits beginnt auseinander zu brechen). An einer dritten Stelle baue ich das aktuelle Beet für Gurken. Am verbleibenden niederen Hügel wachsen nun Kräuter, vor allem Petersilie. Im vierten Jahr lasse ich die Petersilie blühen und Samen bilden. Im fünften Jahr entsteht an dieser Stelle das neue Flechtbeet. Und so weiter, und so fort … Diese „4-Felder-Wirtschaft“ funktioniert meist sehr gut.

Diese Jahr habe ich besonders viel Flechtmaterial geschenkt bekommen und Zeit war auch genug da. So wollte ich ein einfaches Beet für Stangenbohnen anlegen.

Das ovale Beet erschien mir dann doch zu langweilig. Und eine neue Idee war da: Eine Einfassung in Herzform.

Vielleicht hast du Lust zum Nachbauen? So funktioniert es:

Die 140 cm waren so eine schöne Länge, die habe ich auch hier als Grundlage genommen.

  • Fläche im Garten aussuchen. Maße auf Boden übertragen, mit kleinen Ästchen Kontur nachstecken.
  • Nun mit dem Kantenstecher die Kontur nachstechen, anschließend parallel ungefähr im Abstand von 15 bis 20 cm Linien stechen.

  • Dann mit der Grabegabel den Boden entlang der Linie anheben.

  • Im nächsten Schritt mit einem kleinen „Heindl“ die Grassoden anheben, bei Bedarf teilen und kopfüber wieder ablegen, so dass die Wurzeln nun obenauf und die Pflanzen auf der nach unten gewandten Seite liegen.

  • Nun in regelmäßigen Abständen stabile, gerade und nicht zu dicke Äste fest in die Herzkontur stecken – um die 20 cm ist ideal um auch kurze Äste verflechten zu können. Gut eignen sich Äste von Hasel, Sommerflieder und Holler.

  • Wenn diese Basisstöcke rundum gesetzt sind, folgt der nächste Schritt: Biegsame Äste zum Einflechten vorbereiten. Dazu eignen sich gut Wasserschoße von Obstbäumen, Reben, Haseltriebe, … Ungeeignet sind spröde Hölzer, wie zum Beispiel von Sommerflieder und Holler.

  • Nun die Äste im Wechsel um die Basishölzer führen. Besonders schön wird es, wenn verschiedene Hölzer in breiten Streifen verflochten werden.

  • Bei Formen mit spitzen Winkeln, wie dem Herz, kann nicht um die Spitzen herum geflochten werden. Damit die Form an den Spitzen nicht auseinander bricht – nach einigen Flechtrunden – die Spitzen mit beiden Seiten mittels einem dicken Bindedraht befestigen.

  • Nun so viele Runden flechten, bis die Höhe passt.

Und fertig ist das schöne Stück!

  • Jetzt fehlen nur noch etwas wärmere Temperaturen. Dann etwas Pflanzerde einfüllen und das Beet bepflanzen.

Der Nachteil an diesen Beeten: Die Einfassung hält nur 2 Jahre, dann bricht sie zusammen.

Die Vorteile: Absolut ideale Verwertung von Schnittgut, die auch noch ausgesprochen dekorativ ist. Flexible Gartengestaltung, wenn man gern Beete an verschiedenen Stellen neu anlegt.

Idee: Eine meiner Freundinnen hat die Idee aufgegriffen und haltbarer gestaltet. Sie hat als Basisteile Metallstöcke gesetzt. So bleibt die Grundform erhalten und nur die Flechtäste müssen etwa alle 3 Jahre erneuert werden.

Ein weiterer Teil unseres Gartens mit Flechtelementen. Rechts vorne im Bild siehst du übrigens wie Safran im Frühjahr aussieht – wie Grasbüschel.

Vielleicht hast du nun Lust auf so ein Flechtwerk bekommen? Es kann ja auch etwas Kleines sein …

(22. Blog-Beitrag)