Beinwell steht zur Zeit in voller Blüte und hat wunderbar große Blätter. Durch die filzigen Härchen an der Blattoberseite haften die Blätter recht gut aneinander. Also wie geschaffen zum Basteln.

Wo er sich wohl fühlt, wächst er in großen Mengen und ist fast unbezähmbar. So darf er unbedenklich geerntet werden.

Der Beinwell

Staude mit behaarten Blättern, kantigen Stängeln, weißen oder lila Blüten. Bis zu 80 cm hoch. Es gibt auch kleinwüchsigere, gelb blühende Verwandte.

Erkennungsmerkmale

Beinwell wächst an Waldrändern und als ungeliebtes Unkraut in Äckern, in humusreichen, eher feuchten Böden. Charakteristisch ist der Geruch nach Gurken, wo Pflanzensaft durch Verletzung austritt.

Inhaltsstoffe

Von allen Pflanzen enthält Beinwell am meisten Allantoin. Weitere Inhaltsstoffe sind u.a. Gerbstoffe, Schleimstoffe und Kieselsäure.

Achtung Gefahrenhinweis: Die ebenso enthaltenen Pyrrolezidin-Alkaloide haben in Tierversuchen bei Verabreichung in hohen Mengen krebserregende, lebertoxische und genschädigende Wirkung gezeigt. Eine ähnliche Wirkung auf den menschlichen Organismus ist nicht auszuschließen. In Arzneimitteln werden daher nur mehr pyrrolezidinfreie Zuchtformen des Beinwells verwendet.
Daher sollen aus Wildsammlung hergestellte Anwendungen nur auf intakter Haut und nicht von Schwangeren und Kindern unter 2 Jahren verwendet werden.

Sammelhinweise

Zu Heilzwecken werden die Wurzeln im Spätherbst oder besser noch im Frühjahr vor dem Austrieb ausgegraben, seltener die Blätter zur Blütezeit (Frühjahr bis Herbst) geerntet.
Allantoin befindet sich in den Wurzeln des Beinwells in der höchsten Konzentration von Jänner bis vor dem Blattaustrieb. Die Wurzeln sollten daher in diesem Zeitraum gesammelt werden. Durch die fehlenden Blätter im Winter empfiehlt sich das Markieren der Pflanzen durch Stöcke im Boden im Herbst.

Für die Küche wurden früher unversehrte Blätter und Blüten bis um die Blütezeit gesammelt. Heute kann die Verwendung in der Küche aufgrund des in der Pflanze enthaltenen Pyrrolezidin-Alkaloids nicht mehr empfohlen werden. (Der seltene Verzehr in kleinen Mengen dürfte unbedenklich sein. Nähere Informationen findest du im Buch: „Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen“ von Fleischhauer, Guthmann und Spiegelberger oder in einschlägigen Internet-Foren.)

Anwendungen

Beinwell ist eine bewährte Heilpflanze zur äußeren Anwendung bei Beinbrüchen, Prellungen und Zerrungen. Verwendet werden hierfür Zubereitungen aus der Wurzel, seltener aus Blättern der blühenden Pflanze.

Absolut gefahrlos ist die Verwendung zur Dekoration 😉

Blumenstrauß in mit Beinwellblättern umwickeltem Glas

Blätter für die Hülle, Blüten für den Strauß im Sammelbehälter. Feuchte Tücher halten die Pflanzen frisch.

Materialbedarf

Nicht konisches , eher niedereres (Einmach-)Glas

Große Beinwellblätter

Bast oder Schnur

Kleines, scharfes Messer und Schneidebrett

Schere

Blüten und Gräser für den Blumenstrauß

Besonders gut für Gestecke eignet sich eine bei uns im Wald wachsende Grasart: Die Segge.

Herstellung

  • Die Beinwellblätter vorbereiten: Die harten Stielteile und Blattadern mit dem Messer heraustrennen.
  • Nun die Blätter um das Glas wickeln. Etwas Geduld ist hilfreich – nicht immer haften die Blätter gut aneinander.

  • Mit dem vorbereiteten Bandmaterial festbinden.
Hier habe ich im ersten Versuch ein konisches Glas verwendet. Nachteil: Die Blätter rutschen unter den oberen Glasrand. Vorteil: Dieses Glas ist etwas niederer, so lassen sich die Blätter schöner auflegen.
Fertig gewickelt. Nun folgt noch ein Formschnitt mit der Schere an den oberen und unteren Rändern oder du biegst die Blätter um.

  • Nun ist die „Vase“ bereit zum Befüllen.

Die Blätter straffen sich durch den Trocknungsvorgang. So sieht die Vase nach einem Tag noch schöner aus als frisch hergestellt.

Auch nach 2 Wochen noch schön.

Viel Spaß beim Nachbasteln und gutes Gelingen!